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50 Jahre Lebenshilfe Rhein-Hunsrück

Die Lebenshilfe Jubiläumszeitung und den Jubiläumsrückblick finden Sie weiter unten.

Gründung einer Selbsthilfevereinigung mit neuen Strukturen für den ländlichen Raum

„Jedes Leben ist unverfügbar, unverletzlich, von gleicher Würde und von gleichem Wert. Behinderung, Alter, Krankheit mindern weder den Wert, noch die Würde, noch das Lebensrecht eines Menschen. Es ist normal, verschieden zu sein. Wir verstehen uns als Menschen, die in einer Gemeinschaft leben wollen.“

So ist es in der Broschüre der Lebenshilfe von 1998 zu lesen.

Diese Werte waren die Motivation zur Gründung der 29. Lebenshilfe-Kreisvereinigung in Rheinland-Pfalz. Überwiegend betroffene Eltern, aber auch kommunalpolitische Vertreter erkannten die Notwendigkeit für eine solche Initiative, wie sie schon über mehrere Jahre erfolgreich in anderen Gebieten unseres Landes arbeitete.

Die 29. Lebenshilfe-Kreisvereinigung wird gegründet

11 Jahre nach Entstehen der Lebenshilfe in der Bundesrepublik Deutschland war auch - im noch zu gründenden Rhein-Hunsrück-Kreis - am 20. März 1969 im Schloss zu Simmern, die örtliche Gründung der Lebenshilfe vollzogen.

5 Monate vorher hatte der damalige Landrat des Kreises Simmern, Rudolf Rumetsch, gemeinsam mit der Sonderschullehrerin Gudrun Irle und dem Vertreter betroffener Eltern, Horst Friedrich, zu einer Vorbesprechung in den Sitzungssaal des Landratsamtes in Simmern eingeladen. Diese Sitzung diente „einer Aussprache über die Möglichkeit der Gründung einer Kreisvereinigung der Lebenshilfe für das „geistig behinderte Kind“ sowie über Ziel, Zweck und Notwendigkeit einer solchen Vereinigung.“

Der Kommunalpolitik war es wichtig ein Angebot für Menschen mit geistiger Behinderung im Rhein-Hunsrück-Kreis zu schaffen.

Landrat Rudolf Rumetsch konnte zahlreiche Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens begrüßen. Unter ihnen war auch der Bundesgeschäftsführer der Lebenshilfe, Tom Mutters, aus Marburg, die rheinland-pfälzische Landesvorsitzende, Sanitätsrätin Dr. Kersten aus Mainz und der Landrat des Nachbarkreises St. Goar, Dr. August Weiler.

Beide Kreise, Simmern und St. Goar, sollten sich zwei Monate später zum Rhein-Hunsrück-Kreis zusammenschließen.

Der erste Vorstand besteht neben betroffenen Eltern aus vielen Vertretern der Kommunalpolitik

So verwundert es nicht, dass dem ersten Vorstand der Lebenshilfe Rhein-Hunsrück neben
betroffenen Eltern, wie Horst Friedrich, Dr. Hermann Basten und Edmund Lahnert, viele Mitglieder aus dem Bereich der Kommunalpolitik angehörten. So wurde Dr. Günther Zaun, Leiter des Gesundheitsamtes Simmern, zum Vorsitzenden gewählt, stellvertretender Vorsitzender wurde Edmund Lahnert. Weitere Vorstandsmitglieder waren Rudolf Martin, Beamter bei der Kreisverwaltung und erster ehrenamtlicher Geschäftsführer der Lebenshilfe; Horst Friedrich, Schriftführer und Kurt Regitz, Schatzmeister. Mit Gudrun Irle-Glakau war eine Sonderschulpädagogin im Vorstand vertreten. Weitere Vorstandsmitglieder waren Dr. Hermann Basten, Dr. Werner Hohl und Verbandsbürgermeister Rudolf Rabs aus Büchenbeuren.

Die Nähe zur Kreisverwaltung zeigte sich auch darin, dass die erste Geschäftsstelle des Vereins in der Kreisverwaltung im Büro von Rudolf Martin angesiedelt wurde.

Der Vorstand konstituiert sich und nimmt die Arbeit auf

Mit der Konstituierung des Vorstandes waren die Strukturen vorhanden und man konnte mit der Arbeit beginnen. Eines der vorrangigen pädagogischen und strukturellen Ziele war der Aufbau einer Betreuungseinrichtung für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Im Einzugsbereich der Lebenshilfe Kreisvereinigung Rhein-Hunsrück gab es bis dahin keine Förderung für diesen Personenkreis.

Eines der ersten Ziele war die Einrichtung einer Tagestätte, in der Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die zu Hause bei den Eltern lebten, gefördert werden sollten. Ein weiteres Ziel war die Einrichtung einer Beratungsstelle für Eltern.

Zur Erreichung der angestrebten Ziele waren Verhandlungen mit dem Landkreis und den Verbandsgemeinden notwendig. Dabei zeigte es sich schnell, dass die Gründung der Lebenshilfe zu keinem günstigen Zeitpunkt erfolgt war. Der im Juni 1969 neu geschaffene Rhein-Hunsrück-Kreis war mit dem Aufbau der eigenen Verwaltung so stark beschäftigt, dass trotz der personellen Nähe sich die Dinge nicht sehr schnell umsetzen ließen. Es blieb wenig Raum für die Anliegen der neuen Lebenshilfe. Und trotz der sich langsam öffnenden Gesellschaft für die Belange für Menschen mit geistiger Behinderung, zeigte sich noch ein weiteres Problem: viele Vorurteile begleiteten den Weg des neuen Vereins.

Mehr erfahren Sie in unserem Jubiläumsheft.

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Das waren die Termine im Jubiläumsjahr

Die 50 Jahre haben wir im Jahr 2019 ausgiebig gefeiert. Um einen kleinen Einblick zu bekommen, öffnen Sie den nachfolgenden Rückblick mit einem Klick auf das Bild.