Aktuelle Ausgabe Mittendrin

Eine lange Zeit, sie neigt sich dem Ende entgegen! 1994 fragte mich Dieter Ney, heute Ehrenvorsitzender der Lebenshilfe, ob ich Lust hätte, ein Modellprojekt, speziell für Frauen aus dem pädagogischen Bereich, mit zu entwickeln.

Nach diesen Schulungen nahm die MÖWE ih- ren „Flug“ auf. 1996 erschien das Fort- und Weiterbildungsprogramm mit dem sonderbaren Namen. Wenn ich gefragt wurde, was eine MÖWE mit dem Hunsrück zu tun hat, antwortete ich: „MÖWE steht für Mobile öffentliche Weiterbildung, d.h. sie fliegt dahin, wo sie ge- braucht wird, nimmt die Bedürfnisse von Men- schen wahr und reagiert z.B. mit Schulungen, Selbsthilfegruppen u.a.“

1996 baute ich den Gesprächstreff für Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen auf. Junge Eltern sollten einen geschützten Rahmen finden, um sich ihre Sorgen und Ängste zu teilen. Heute, nach 30 Jahren, beschäftigt uns die Frage des Loslassens, wenn der Sohn oder die Tochter ausziehen möchte. Ja, Sie lesen richtig: 30 Jahre, in denen wir älter und die Kinder erwachsen geworden sind. Gefeiert und viel gelacht haben wir auch, und ich hoffe, dass es noch lange so bleibt. 2003 begann ich zusätzlich in der Beratungs- und Koordinierungsstelle (BeKo), jetzt Pflegestützpunkt Kastellaun, zu arbeiten. Die Beratung von Familien mit pflegenden An- gehörigen lag mir immer am Herzen. Beson- ders die Beratung von Familien mit Kindern mit Behinderungen entwickelte sich schnell zu meinem Schwerpunkt, genauso wie es sich Eltern im Gründungsprozess der Lebens- hilfe Rhein-Hunsrück, Ende der 60iger Jahre, gewünscht hatten. „Behindert ist man nicht, behindert wird man.“ Diese Worte treffen für mich den Nagel auf den Kopf. Nicht der Mensch muss sich anpassen, sondern umgekehrt – die Gesellschaft. Passgenaue Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen zu schaffen, das war und ist der Lebenshilfe wich- tig. Wenn ich mich jetzt mit dieser Ausgabe der „mittendrin“ in die Rente verabschiede, bin ich dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, Einiges mit zu entwickeln. Mein großer Dank gilt der Geschäftsführung, die immer für innovative Ideen und Entwicklungen offen war und ist.

Bei Ihnen, liebe Leser*innen der „mittendrin“, den Eltern, den Menschen mit und ohne Beein- trächtigung, den pflegenden Angehörigen, den Ehrenamtlichen, Netzwerkpartnern und allen anderen, bedanke ich mich für die jahrzehnte- lange Treue und die gute Zusammenarbeit. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei den Layoutern, die seit 2009 für das ansprechende Gesicht der „mittendrin“ gesorgt haben: Günter Michel, Ruth Weirich und aktuell Sirka Luschert, bei Norbert Becker, der mit viel Geduld jede Ausgabe redigiert hat und bei Karin Hartig, die den Fehlerteufeln auf der Spur war. Mein Dank gilt natürlich auch den Redaktionsteams, die mit viel Engagement an der inhaltlichen Ausgestaltung mitarbeiteten.

Wir sehen uns sicher bei der einen oder ande- ren Lebenshilfeveranstaltung wieder. Ich grüße Sie alle von Herzen und wünsche viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe.

Ihre Christine Körber-Martin, Diplom-Sozialpädagogin